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Polardistans 2006  vom 14.- 18.03.2006 in Särna / S

Long Distanz Sprint

 

Der Winter 2006/2007 der eigentlich nicht stattfand, veranlasste mich in der Rennfreien Zeit, anstatt Schneekilometern zu sammeln diesen Rennbericht zu verfassen. Sommerliche Temperaturen im April zauberten diesen noch nicht veröffentlichen Rennbericht aus meiner Schublade, der als Sommerpausenfüller der Pfotengemeinde nicht vorenthalten bleiben sollte.

Unmittelbar nach der EM in Zuberec, wir packten zu Hause nur unser Auto um und tauschten die Doghandler (Birgit und Moritz mussten daheim bleiben, Sohn Sebastian mit Ehefrau Yvonne stiegen zu), reisten wir nach Särna zu unserer nun bereits vierten Teilnahme am Polar Distans.

Ulli Fögeding, Ralf Neubauer und Frank Gemeinhard empfingen uns, nach 24 Stunden Fahrt am Särna Camping. Ihr Urlaub ging langsam zu Ende, sie hatten mit ihren Teams unzählige Kilometer auf den umliegenden Trails zurückgelegt.

Rennkalender bedingt blieb uns in Schweden nur wenig Zeit zum Training und der Vorbereitung für das Rennen. Wir wollten die Zeit jedoch intensiv nutzen. Die wenigen Trainingseinheiten vor dem Rennen verbrachten Sebastian, Yvonne und ich mit den Hunden gemeinsam. Täglich standen wir auf den Skiern, Anouk und Akana zogen fleißig die mit Startgewicht beladene Pulka und akklimatisierten sich schnell.

2006 konnten wir nochmals durch Optimierung, der sowieso schon spärlichen Ausrüstung, 3-5 kg Gewicht einsparen. Die von Sebastian, durch Tuningarbeiten, gewichtsoptimierte Z-Pulka , wog am Start etwa 40kg.

Beatrix Born hatte liebe Mühe ihren gesamten Hausrat in Ihrer baugleichen Pulka unterzubringen. Am Vortag des Rennens gelang es Ihr dann nach einem gemeinsamen Ausrüstungscheck, durch energisches auspacken und weglassen, die ganze Ausrüstung für 310km Polar Distans Trail im Pulkasack unterzubringen. Kein einfaches Unterfangen denn Beatrix bekundete allerlei Bedenken und mochte sich vor allem von ihrer überdimensionalen Daunenjacke nicht trennen.

Schon während der Trainingseinheiten präsentierte uns der Veranstalter, hier ist vor allem Streckenchef Mikael Ringström zu erwähnen, einen perfekt präparierten Trail. Überhaupt zeigte sich das Organisationsteam, mit Annika Carlsson an der Spitze, in zahlreichen Positionen verändert, was zum Gelingen des bestorganisierten Polar Distans aller Zeiten beitrug.

Auch bei unserem nunmehr 4.Start meldeten sich am Vorabend die Flugzeuge im Bauch. Routine und Erfahrung hin oder her diese Spannung und Faszination gehört einfach zu den großen Rennen unseres herrlichen Sportes. Wir hatten ausgiebig im Internet das Wetter studiert, die Vorhersage prophezeite ruhiges kaltes Winterwetter. Diese Bedingungen, verbunden mit dem ausgezeichneten Trail sollten mir und unseren Hunden außerordentlich liegen. Im Vorjahr war der Norweger Moe noch mit klassischer Skitechnik, bei den widrigen Verhältnissen, mit bis zu 30cm Neuschnee, im Vorteil. 2006 schien es ein Rennen, der Technik bedingt, schnelleren Skater zu werden. Wir brannten darauf uns mit der starken Konkurrenz zu messen. 

Zum ersten Male wurde in 2 Minuten Abständen gestartet. Diese Änderung ohne Massenstart fanden wir etwas langweilig, denn zwischen Grönis und Malamuten hindurch seinen Weg in die erste Kurve zu finden ist weitaus spannender.

 

Särna, Dienstag, 14.03.2006, 09.04 Uhr, -6 Grad, bedeckt, „ Der Start „

 

Als drittes Team starten wir in gestrecktem Galopp in das PD 2006. Die Zeitvorgaben des Starts sollten am Checkpoint 2 Off Road während dem 6-Std. Pflichtstop verrechnet werden.

Noch auf dem Särnasee,  passiere ich Beatrix die nach gutem Start ihr Team am Streckenrand gestoppt hatte. Eigentlich ungewohnt der Stopp nach dieser kurzen Distanz, da Beatrix als erfahrene und überaus schnelle Pulka Läuferin bekannt ist.

Wir finden sofort ins Rennen, Anouk + Akana arbeiteten auf dem ersten Streckenabschnitt im bergig kupierten Gelände perfekt zusammen. Außerdem hatte ich mit einem neuen Belagsschliff einen ausgezeichneten Kaltschneeski untergeschnallt. Einzig ein kleiner Lapsus, bei dem die Pulka umkippte und dabei das GPS aus der Halterung fiel, störte unser genussvolles dahingleiten in traumhafter schwedischer Natur. Leider bemerkte ich den Verlust des GPS Gerätes erst nach etwa 1,5km uns so mussten wir kurz entschlossen wenden und fanden das Gerät auch am vermuteten Platz wieder.

Lennart Andersson mit seinen beiden Grönis, den ich bis dahin aufgefahren hatte, sollte ich erst in Störbacken nach 54km wiedersehen. Er erreichte den Checkpoint einige Minuten vor mir und versorgte bereits seine Hunde.

 

Störbacken, Checkpoint 1, 13.30 Uhr

 

Renntaktisch hatten wir nur einen Minimalstop geplant. Erstmalig hatte ich nicht einmal die Hunde ausgespannt, sondern nur schnell mit gefrorenen Lachschips gefüttert. Wasser, Brühe oder vorgeweichtes Futter nahmen meine Mädels erfahrungsgemäß nach dieser kurzen Renndistanz eher schlecht auf. Schnee zur Deckung des Flüssigkeitsverlustes stand reichlich zu Verfügung.

Nach 25 Minuten waren Hunde versorgt, ich selbst verpflegt und das Trinksystem mit heißem Isogetränk gefüllt. Sverre Moe war zwischenzeitlich auch im Checkpoint angekommen und hatte den ersten Run auch ohne Probleme bewältigt.

Wir starteten in den Nachmittag und genossen die sonnigen Abschnitte auf unserer Fahrt nach Kringelfjorden. Von meinen Konkurrenten sollte ich Moe erst kurz vor Off Road nach 110km Trail, als ich Wärmekleidung anlegte und Hunde snackte, wieder treffen.

Gegen 22.00 Uhr traf ich kurz vor Moe am Checkpoint 2 Off Road, nach 125 Rennkilometern ein. Die Tierärztin war sehr mit dem Zustand meiner Malamuten zufrieden. Gewohnt freudig begrüßten sie Anki Heinonen und genossen die kurzen Streicheleinheiten mit anschließender Untersuchung.

 Biwak, 6 Stunden Pflichtstopp, rationell arbeiten, jeder überflüssige Handgriff kostet wertvolle Zeit. Ich füttere und massiere die Hunde, die in ihre Wärmedecken gekuschelt sofort die Schnauze unter die Rute stecken. Nach einem ausgiebigen Kohlenhydrate Menü, krieche ich, für die verbleidenden 1,5 Std. Pause, bei molligen 12Grad Minus, in meinen Schlafsack. Vorher hatte ich noch meinen Start vorbereitet um auch keine Minute Zeit nach Ablauf der Pflichtpause zu verlieren. Wie schon im Vorjahr hatten Sverre und ich uns beim Biwak nicht aus den Augen verloren, keine Tätigkeit entging dem Konkurrenten. Auch der Zustand der gegnerischen Hunde wird akribisch beobachtet. Jedoch konnte ich Moe mit meinem Blitzaufbruch am frühen Morgen überraschen. Bei unserer Ausfahrt aus Off Road stand sogar sein Zelt noch aufgebaut, wieder hatten wir uns während eines Checkpoint Aufenthaltes einen zeitlichen Vorteil erarbeitet.

 

Off Road Checkpoint 2, Mittwoch, 15.03.2007, 04.25 Uhr, -10 Grad

Die Fjällüberquerung mit einer Etappenlänge von 60km bis Checkpoint 3 Löfhögen und weiteren 40km bis Checkpoint 4 Off Road lag vor uns. Der gute Trail und das abschnittsweise auch sonnige Wetter ließen uns zügig voran kommen. Doch letzte Zweifel verflüchtigen sich immer erst bei erreichen des höchsten Punktes des Gebirges. Zu wechselhaft sind die Wetterverhältnisse hier oben im baumlosen Fjäll wo man Elementen schutzlos ausgeliefert ist. Schneestürme, Nebel und Temperaturstürze können die Teams hier oben in die Knie zwingen.

Den 16km langen  Aufstieg bewältigten wir ohne  anzuhalten, allgegenwärtig war die Erinnerung als uns Moe in diesem Steckenabschnitt im Vorjahr mit 40min das Nachsehen gab.

Um 11.30Uhr erreichen wir Löfhögen, einen unter Denkmalschutz gestellten historischen Blockhausweiler in einer Talsenke im Fjäll. Das Holzfeuer ist durch die Wildnis geschärften Sinnen schon Kilometer vorher zu vernehmen.

Die Streckenposten schöpfen noch Wasser aus dem Fluss, während ich nach kurzer Pause schon wieder zum Aufbruch rüste. Etwas enttäuscht über den entgangenen small-talk wünschen sie uns Glück, zügig entschwinden wir ihren Blicken.

Nach der letzten, 4km langen steilen Steigung des Fjälls begegnet uns die eigentliche Checkpoint Besatzung mit ihrem Hundegespann. Im Passieren ruft sie uns zu das wir sehr schnell unterwegs wären und entschuldigt sich für den außerplanmäßigen Gegenverkehr. Bis dahin kann ich den Zeitverzug der Rennleitung noch nicht deuten.

Gut gelaunt und glücklich nach problemloser Fjälletappe fliegen die weiteren 40km bis Off Road dahin.

 

Um 15.04Uhr treffen wir am Checkpoint 4, Off Road ein.

Sebastian und Yvonne erwarten uns bereits freudestrahlend. Ein deutlicher Ruck geht nach nunmehr 225 Rennkilometern durchs Team als sie die beiden erkennen. Leider muss ich hier auch erfahren das Sverre Moe das Rennen nach einem Materialbruch im Fjäll aufgeben musste.

Den Vet-check bestehen Anouk und Akana mit Bravour. Die Gewissheit meines Vorsprunges vor Andersson lässt mich den geplanten Aufenthalt etwas verlängern.

Ein kurzes Wiedersehen mit Beatrix Born, sie nimmt ihren 6 Stunden Stopp. Nach ihrem Wohlergehen fragend, berichtet sie über Probleme während der vergangenen Nacht. Sie  war gezwungen noch vor CP 2 zu biwaken, da Trinksystem, GPS und Handy aufgrund einsetzender Kälte den Dienst versagten. Unbeeindruckt all dieser Probleme konnte Beatrix das Rennen fortsetzen, für eine Amazone beim härtesten Pulkarennen der Welt eine grandiose Leistung.

Der bisherige Rennverlauf war meinen Handlern schnell erzählt, die Hunde liefen wie Schweizer Uhrwerke. Jetzt konnte ich auch den Zeitdruck realisieren der auf der Rennleitung lag. Die am heutigen Vormittag gestarteten 6-er und Open-Schlittenteams befanden sich noch immer auf der ersten Trailrunde im Westen. Checkpoints und Straßenübergänge waren noch immer mit Streckenposten besetzt, während ich im Begriff war meinen Weg nach Osten auf die letzten 86km zum Ziel, fortzusetzen. Auch hier waren diverse Straßenübergänge mit Schnee zu versehen bzw. zu sichern. Ein während der Nacht liegengebliebener Motorschlitten erschwerte die Aufgaben noch zusätzlich.

Ich kochte ein genüssliches Nudel-Menü und schlemmte ausgiebig. Die Hunde setzen die 1,5Std. Pause sofort in Ruhe um, bevor sie ihre Schnauzen in die vollen Futterschüsseln steckten.

Nach dieser Pause fühlte ich mich reichlich erholt, soweit man von Erholung nach solchen Strapazen sprechen kann. Die kommende Nacht verspricht ruhiges, frostiges Winterwetter. Bei bereits einsetzender Dämmerung verabschiedeten wir uns in Off Road auf die Ziel-Etappe.

Bereits nach kurzer Zeit muss ich Kleidung wechseln, Frost kündigt sich an. Binnen 3 Stunden sinken die Temperaturen um 20 Grad.

Während des 30km langen sanften Anstiegs bis an den Rand des Fjälls bei Höktanden, liegt der Mond blutrot direkt auf dem Trail. Die Mystik der skandinavischen Fabelwelt hat mich eingeholt, im Mondlicht beginnen sich Bilder zu bewegen. Äste wie Totenfinger greifen nach uns, Geräusch hinter uns, ich blicke erschrocken um, nichts!! Man braucht nicht viel Fantasie um diese Fabelwelt Skandinaviens zu erahnen. Meine Mädels legen ein Höllentempo vor, ich kann bergauf kaum folgen. In tiefen Geländekesseln zeigt das Pulkatermometer –27 Grad. Hunde, Material und Kleidung ergrauen Reif überzogen. Jetzt zeigt sich das Polar Distans in seiner vollen Härte. Ich versuche meinen Körper bei Leistung zu halten. Die Müsliriegel, die nach wie vor stündlich zu mir nehme, sind hartgefroren wie Holzstücke. So erübrigt es sich, um durchzuhalten, auf die Zähne zu beißen. Die Kilometer ziehen sich inzwischen wie zäher Brei.

Nach unendlicher Zeit der Abzweig Gammelvasslan – Särna 30 km. Geschafft! Ab hier verläuft der Trail fast ausschließlich bergab bis ins Ziel.

Eine Schrecksekunde gibt es auf diesen letzten Kilometern doch noch zu überstehen. Aus einem Hochmoor heraus hat sich eine braune Eiszunge stufig auf den Trail hinaus geschoben. Unkonzentriert, trotz gezogener Bremse, gerät mir ein Ski unter die Pulka, ich stürze aufs Eis. Der Ski hat sich so unglücklich unter der Pulka verkeilt das ich ihn mit verdrehtem Bein nicht mehr herausbekomme. Ich liege einen Moment still auf dem Eis, sofort schleicht sich Müdigkeit in meinen Körper. Ich stehe nunmehr seit 20 Stunden fast ununterbrochen auf meinen Skiern, möchte jetzt am liebsten die Augen schließen, nur eine kleine Weile. Ein harter Ruck am verdrehten Bein, Anouk+Akana haben etwas gegen meine ungewollte Ruhepause, sie wollen weiter laufen. Mit dem Skistock gelingt es mir die Bindung zu öffnen und befreie mich aus der misslichen Lage.

Gegen 2 Uhr morgens erreichen wir den Ziel-Vorwarnposten oberhalb von Off Road, der Streckenposten steht wortkarg bei Eiseskälte vor dem Zelt. Der eingebaute Zeltofen ist noch nicht im Betrieb. Der Ärmste muss wegen mir das Zelt besetzen. Kein Wunder das kein Gespräch aufkommen wollte. Anouk und Akana stehen bei meiner kurzen Pause nicht mehr still, zu Nahe das ersehnte Ziel. Immer wieder ungeduldiges Rucken am Pulkagestänge.

Der Vorwarner hat die Rennleitung informiert, wir werden in Särna am Platz mit Positionlichtern empfangen.

Donnerstag, 16.03.2006, 03.13 Uhr , Zieleinlauf in Särna nach 35 Std. 57 Minuten,311km

Anouk und Akana sind bei 4 Teilnahmen am Polar Distans 300 in dieses Rennen hinein-, und 2006 sicherlich auch über sich selbst hinausgewachsen.

Es ist sehr schwer für mich diese wahnsinnige Laufleistung meiner Malamuten Mädels, in Worte zu kleiden, jeder Leser und Insider möge für sich selbst urteilen.

Sebastian hatte bei besten Rennverhältnissen eine Zeit von 40Std. für  Pulkaläufer für möglich gehalten. Das ein Bruch dieser Schallmauer gelang ist ein großer Verdienst meiner Familie, die mit allen Kräften an der Aufgabe Polar Distans über viele Jahre hinweg gearbeitet hat.

Der Titel dieses Berichtes „Long Distanz Sprint“ ist ein Zitat des Präsidenten des schwedischen Alaskan Malamute Clubs, Peter Petersson, im Rahmen der Siegerehrung des Polar Distans  und so gesprochen eine Laudatio für Anouk+Akana.

Peter verbrachte als Mitglied der Rennleitung 4 Tage fast ununterbrochen auf seinem Motorschlitten J. Auch solche Dauerleistungen wurden beim PD vollbracht und verdienen der Würdigung.

Den Erfolg, beim Polar Distans 2006 möchte ich einem ganz besonderem, einem der besten Langstreckenhunde Europas widmen.

 

„ Schmuffi „ EASY-ANOUK of Blackstream Valley WT: 04.08.1998

 

Schmuffi ist an Krebs erkrankt und genießt nach dieser herausragenden Leistung ihren wohlverdienten Rennruhestand. Sie hat in ihrer langen Karriere alle Rennen gefinished und war eine treue und eisenharte Pulkaleaderin.

Schmuffi, du wirst immer in unseren Herzen sein.

 

Von 9 gestarteten Pulkateams beendeten 5 in Platzierung das Rennen.

Beatrix Born erreichte bei ihrem ersten Polar Distans einen hervorragenden 3.Platz.

Manfred Braun Witschel lieferte sich bis zum Zielstrich ein Kopf an Kopf Duell mit dem Schweizer Pierre-Antoine Heritier. Manfred siegte mit der Winzigkeit von einer Minute Vorsprung. Hannes Krempel belegte mit dem kleinsten offenen Gespann (7Hunde) einen bemerkenswerten 5.Platz.

In der 6 Hundeklasse konnte Dietmar Donndorf  der ebenfalls das erste Mal an den Start gegangen war auf Anhieb den 2.Platz belegen. Er wurde gefolgt von Hans Werner Schwegel auf dem 3.Platz. Beide Musher boten überzeugende Leistungen.

Elke Schiller, Falk Ebert und Hendrik Stachnau konnten das Polar Distans 2006 nicht beenden.

Die Story am Rande:

Üblicherweise werden Pulkahunde, bei plötzlich gespannter Bodyleine, wie bei Stops, Stürzen etc. den Kopf herum um den nachfolgenden Übeltäter Blicke zu strafen.

Kurz nach dem Vorwarnposten etwa 10km vor dem Ziel in Särna, drohten meine Beine ihren Dienst zu versagen. Ich konnte vor Erschöpfung nicht mehr flüssig skaten. An jeder, noch so kleinen Steigung, spannte sich die Bodyleine. Ich hing am Team, Stockeinsätze mit letzter Kraft.

„Mädels, wir müssen nach Hause ihr müsst mir helfen!“ meine leisen verzweifelten Worte.

Schmuffi drehte sich in diesen frühen Morgenstunden nicht mehr nach mir um, jedes Mal wenn die Leine straff wurde krallte sie sich mehr in den Schnee. Wäre ich an diesem Tag vor Erschöpfung umgefallen, Schmuffi hätte mich bis ins Ziel gezogen.

 

Stephan Ziesel


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