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Deutsche Meisterschaft Distance über 100 km in Schöneck/Vogtland ausgefahren

 

Der Sächsische Schlittenhunde Sportverein und der Fränkische Schlittenhunde Sportclub empfingen vom 30.01.- 01.02.2004 über drei Tage alle Distancemusher/in zur Deutschen Meisterschaft der AGSD. Knapp 100 Teilnehmer, davon ca. 70 in der Rennklasse und ca. 30 in den Tourenklassen fanden auf der Startliste Ihren Namen. Fast ideale Bedingungen bekamen die Musher/in am ersten Renntag über 20 km. Ein bestens präparierter Trail von Pistenchef Helmut Benedik ließ schon am ersten Renntag unglaublich schnelle Zeiten zu. So blieben die besten Pulkamusher unter einer Stunde. Jürgen Gipser FSSC mit 55:28 min vor Achim Kölzow  BWSC 59:18 min. In der 3-4 Hundeklasse D1/I setzte sich etwas zur Überraschung Ralf Neubauer SSCT und Susanne Wagner FSSC an die Spitze. In der II Klasse Malamuten/Grönländer/Samojeden zeigte schon am Anfang Thomas Brauer DSLT, dass er in diesem Winter das schnellste Malamutengespann fährt. Mit 1:12:57 war er schneller als so manches Siberian Huskie Gespann.
In der wohl am stärksten besetzten Rennklasse 5-7 Hunde D2/I entbrannte schon auf dem 20 km Prolog ein harter Kampf um die Spitze. Stephan Melzl FSSC setzte sich mit einer famosen Zeit von 49:50 min. an die Spitze. Dicht gefolgt von Rainer Galm DSLT (er hatte eine Woche zuvor den FISTIC Europameistertitel in dieser Klasse eingefahren), Stefan Schneider FSSC, Rocco Pigola FSSC (Alpen-Trailfinisher 2004, mit absolvierten 220 km und 7200 Höhenmetern), Michael Wirth FSSC und unseren Distance Rookie Dirk Heitmüller FSSC. Alle lagen nur knapp 1 min. auseinander. In der Offenen Klasse setzte sich der Alpen-Trail Finisher und auch im Moment einer der besten DO-Musher Marcel Müller Rechenbach an die Spitze. Gefolgt von Elke Schiller DSLT (letztjährige Deutsche Meisterin in der 5-7 Hundeklasse) und Manfred Götzmann FSSC.
Der zweite Renntag am Samstag über 40 Kilometer wurde Punkt 10:00 Uhr durch die Pulkaklasse eröffnet. Gestartet wurde in umgekehrter Reihenfolge. Das langsamste Gespann in seiner Klasse zuerst. Ziel ist es damit im Distancebereich, zum einen die langsameren Teams etwas mehr zu motivieren, da sie ja öfters überholt werden und zum anderen den Gesamten Renntag zu verkürzen. Bei allen großen Events in der letzten Zeit wurde diese Art von Rennen (wie Euro in Polen, Alpen-Trail) mit großen Erfolg durchgeführt. Wenn mir dann jemand erzählt das sein Team damit demotiviert wird kann ich es nicht nachvollziehen. Es wird auch in Zukunft ein gegenseitiges Geben und Nehmen auf dem Trail sein. Ein kurzer Tritt auf die Bremsmatte, vielleicht am Berg eine kleine Pause des Überholten und schon ist das andere Team vorbei.
Die größte Überraschung für mich am zweiten Renntag war, dass Jürgen Gipser 5 min. auf Achim Kölzow verlor. Auch Stephan Ziesel mit seinen schnellen Malamuten hat alle anderen Siberian Huskies hinter sich gelassen. Auch Ralf Neubauer baute am zweiten Renntag über 40 Kilometer seinen Vorsprung gegenüber seinen größten Rivalin Susanne Wagner aus. Beatrix Born vom SSCN hatte einen tollen zweiten Lauf setzte sich auf Platz 3. In der 5-7 Hundeklasse fuhr auch am zweiten Renntag Stephan Melzl die schnellste Zeit mit 2:01:22 Std. was einen Schnitt von knapp 21 km/h  entspricht. Auf den zweiten Platz fuhr Rocco Pigola mit seinen 5 Siberian Huskies. Den 3. Platz verteidigte noch ganz knapp mit 11 sek. Vorsprung Rainer Galm auf Stefan Schneider.
Marcel Müller-Rechenbach baute seinen Vorsprung in der auf 10 Hunde limitierten Klasse auf Elke Schiller aus. Manfred Götzmann hatte am zweiten Tag große Probleme mit einem Hund und so verlor er den dritten Platz an Thomas Nottelmann WSSV.
Der Musherabend im großen Festzelt, dass gesponsort wurde von der Schönecker Firma UTR, verlief nach dem zweiten Renntag etwas müde. Die Frank`n Fürther gaben sich zwar große Mühe und zum Teil wurde auch das Tanzbein geschwungen. Ein großes Hightlight war eine tolle Stimme aus Franken. Olaf Krummrich spielte ein paar Lieder und zeigte, dass er auch noch ein großer Sänger ist. Klasse Olaf, eine wirklich geile Stimme. Auf ein nächstes Mal. Die letzten verließen so gegen 2:00 Uhr die Party. Ein unangenehmer Wind und Regen ließ schon in den Abendstunden für den letzten Renntag nichts Gutes verlauten. Ein Temperatursturz von fast 10°C in die Plusbereiche sorgte am Sonntagmorgen für reichlich Gesprächsstoff auf dem Rennplatz.
Rennleiter Bernd Ebert entschied nach Rücksprache mit der Rennjury Achim Kölzow und Rocco Pigola, die vollen 40 Kilometer zu fahren. Was sich als richtige Entscheidung erwies. Der Trail war zum Teil besser befahrbar als die Tage zuvor, man konnte ohne tiefer einzusinken pedalen und mitlaufen. Die gefahrenen Zeiten am Abschlußtag zeigten das ja auch.
So fuhren den Deutschen Meistertitel in der Pulkaklasse Achim Kölzow, in der Klasse D1/I Ralf Neubauer, in der Klasse D1/II Thomas Brauer, in der Klasse D2/I Stephan Melzl, in der Klasse D2/II Detlef Aue und in der Klasse DO Marcel Müller-Rechenbach ein. Gratulation an die neuen Deutschen Meister 2004.
Der Wettergott hat den Wärmeeinbruch für diese Region richtig getimet. Keinen Tag länger hätte der Trail gehalten. So sind die Distancemusher noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen.
Ein wirklich tolles aber auch anstengendes Wochenende für Hunde und Musher liegt hinter uns.

 


Text©Rocco Pigola


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